Wissenswertes

Hier sammelt sich Schönes, Witziges und Wissenswertes rund ums Räuchern. Tips und Tricks zum Sammeln und Verarbeiten, Rezepte oder Pflanzenportraits.

Ihr habt etwas Interressantes, das hier dazupasst ? Schickt es mir gerne per Mail und ich füge es dann ein.

Eine umfangreiche Seite mit jeder Menge Tips und Infos rund ums Räuchern: Räucherguru

1.Dezember 2021:

Bei uns hat es die letzten Tage geschneit und es ist kalt geworden. Höchste Zeit den kleinen Luftikussen über die kalte Zeit zu helfen und geeignetes Futter ins Vogelhäuschen zu streuen.

Der beste Weg, sich selbst eine Freude zu machen, ist: zu versuchen, einem andern eine Freude zu bereiten. Mark Twain

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ .

Oktober 2021:

Gestern habe ich mein Patenkind, den Turmfalken Turmi in Olching besucht. Sein Schicksal hat mich sehr berührt. Er wurde offensichtlich von jemandem eingefangen, der ihn zähmen wollte und deshalb sehr unfachmännisch seine Fügel gestutzt hat. In einem Karton verpackt wurde er dann im Vogelpark angegeben. Normalerweise werden heimische Wildvögel dort nach der Genesung wieder ausgewildert. Aber Turmis Flügel hat eine Deformation zurückbehalten, so dass er nicht mehr richtig steuern kann. Das ist das sichere Aus für einen so wendigen und schnellen Flieger ( >300 km/h) wie den Falken. Also blieb er dort und ist der Liebling der Besucher und Pfleger geworden. Seit September diesen Jahres habe ich eine Patenschaft für ihn übernommen. Der Vogelpark Olching ist ein gemeinnütziger Verein, der von ehrenamtlichen Helfern am Laufen gehalten wird. Jede Spende oder Patenschaft unterstützt diese Arbeit. Neben den ausgestellten Vögeln arbeiten sie auch in der Aufzucht und wieder Auswilderung von Findlingen. Echte Vogelliebhaber eben. Ein Besuch lohnt sich. Er ist allerdings von Dezember bis Mai geschlossen.

Turmfalke „Turmi“ aus dem Vogelpark Olching

25. Juli 2021

Hallo liebe Freunde von aromatischem Rauch, willkommen im Sommer, der Zeit der Blütenfülle.

Aegopodium podagraria

Jetzt gerade blüht an den Rändern der Waldwege der Girsch, Aegopodium podagraria. Es lohnt sich, diese unverwüstliche und ausbreitungsstarke Pflanze als Räucherpflanze kennen zu lernen. Girschblüten haben beim Verräuchern einen ganz eigenen und besonderen Duft.

Hier mal ein Vorschlag für eine Mischung:

Räuchermischung Herzenspower:

  • 2 Teile Girschblüten
  • 2 Teile Rosenblüten
  • 1 Teil Johanniskrautblüten
  • 1 Teil Douglasiennadeln oder Tannennadeln
  • 1 Teil Birkenrinde kleingeschnitten
  • 1/2 Teil Minze
  • 1/2 Teil Alantwurzel
  • 2 Teile Dammar oder Kolophonium
  • Kolophonium ist das gereinigte Harz der Kiefer. Das ungereinigte, wie es aus dem Wald kommt wäre zu intensiv und würde die zarten Blütendüfte überdecken. Dann nur 1/2 -1 Teil verwenden. Alle Teile ausser den Blüten gut mörsern und mischen. Zum Schluss die Blüten fein mit den Fingern zerrebeln und untermischen. Dass vorher alle Teile gut im Schatten getrocknet sein müssen, versteht sich von selbst. Probiert aber unbedingt den Girsch vorher auch mal pur als Räucherstoff aus.
  • Viel Freude beim Experimentieren.
Douglasie, Pseudotsuga menziesii
Damaszenerrose, Rose de Resht
Tüpfeljohanniskraut, Hypericum perforatum

1. Juli 2020

Wirkung von Räucherungen und Räucherpflanzen auf die Keimbelastung der Raumluft

Nachdem das Thema antiviral wirksame Pflanzen erstmal angestoßen war, hab ich mich intensiv damit beschäftigt und folgendes herausgefunden.

Fast alle als klärend oder reinigend verwendeten klassischen Räucherpflanzen z.B. der Hausräucherung, zeichnen sich auch durch antivirale Wirkstoffe aus. Dazu gehören unter anderem:

  • Salvia officinalis – Küchensalbei
  • Salvia apiana – Weißer Salbei
  • Juniperus communis – Heidewacholder
  • Juniperus virginiana – Virginischer Wacholder oder Red Cedar
  • Artemisia – Arten vor allem Artemisia annua- Beifuß, Wermut
  • Origanum vulgare – Wilder Dost oder Oregano
  • Eupatorium cannabinum – Wasserdost
  • Mentha piperita- Pfefferminze
  • Melissa officinalis – Zitronenmelisse
  • Cymbopogon citratus – Zitronengras
  • Filipendula ulmaria – Madesüss
  • Calendula officinalis – Ringelblume
  • Lavandula officinalis – Lavendel
  • Bursera graveolens – Palo Santo, Heiliges Holz
  • Boswellia Arten – Weihrauch
  • Harze der heimischen Nadelbäume: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche
  • Knoblauch
  • Curcuma
  • und noch viele andere mehr – einfach mal weiter recherchieren.

Am spannendsten in diesem Zusammenhang ist wohl Artemisia annua, der Einjährige Beifuss, der leider im Garten bei uns nicht winterhart ist. Er wird seit längerem erfolgreich gegen Malaria eingesetzt und ist gerade gegen Covid-19 in der Testphase.

Ausserdem gibt es auch Untersuchungen inwieweit eine „Raumbegasung mit ayurvedischen Pflanzen und Techniken“ (Räucherung z.B. mit Knoblauch, Loban, Weihrauch u.a. ) Einfluss auf den Keimgehalt der Luft und der unbelebten Oberflächen im Raum hat. Dabei hat sich herausgestellt, das der Gehalt an div. Keimen um ca. 75 -80 % zurückgegangen ist und diese Wirkung für mehrere Stunden anhielt.

Quellen: Fachzeitschrift für Ethnopharmacology; NIH, National center for biotechnology Information

Juniperus communis – Heidewacholder mit Beeren (Steht unter Naturschutz !!!!!!)

24. April 2020

Foto Pixabay

Die Natur offenbart sich hier in ihrer ganzen Größe. Augen und Gedanken schwelgen. Der Dichter kann es besingen, der Maler in reichen Bildern darstellen, aber den Duft der Wirklichkeit, der dem Betrachter auf ewig in die Sinne dringt und darin bleibt, können sie nicht wiedergeben.
(Hans Christian Andersen)


17. April 2020

Räucherpflanze Gänseblümchen:

Bellis perennis, Gänsblümchen Blüten

Die kleine Schwester der Kamille. Unerschrocken und nicht aufzuhalten ist diese kleine Frühjahrsblume, die oft schon aus dem Schnee hervorlugt. Die meisten kennen sie als kleine schmackhafte Deko zu Frühlingssalaten.

Aber der Zwerg kann mehr. Als Räucherpflanze verströmt sie ihren zarten und freundlichen Duft und macht alles weich und hell.

Für mich ist es eine Pflanze, die unermüdlich allen Witterungen entgegenlächelt und trotz ihrer Zartheit eine unbändige Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit ausstrahlt. Eine gute Laune Pflanze.

Wenn ihr sie zum Räuchern nutzen wollt, müssen die Blüten gepflückt werden, wenn sie ganz offen sind.Dann auf einem Tuch ausgelegt an einem luftigen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung trocknen.

Sie mischt sich gut mit Lärchenharz (oder Knospen), weißem Fichtenharz (vorher zur besseren Verarbeitung einfrieren), Zironenmelisse, etwas Lavendel und Mariengras oder Waldmeister.

Vom Lavendel enthalten auch die überwinterten Stengel und Samen noch ausreichend ätherisches Öl um diese Mischung abzurunden.

Gänseblümchens Glück

  • 1 Teil Gänseblümchenblüten 
  • 1 Teil Waldmeisterkraut
  • 1 Teil Zitronenmelisse
  • 1/2 Teil Lavendel Stängel/ Blüten
  • 1 Teil junge Lärchenzweige sehr klein geschnitten
  • oder Lärchenharz mit Rinde gemörsert
  • 1/2 Teil Alantwurzel
  • evtl. etwas zerkleinerte Mandarinenschale (ungespritzt)

Alles gut trocknen, mörsern und mischen, zum Schluss noch ein paar ganze Gänseblümchen untermischen. Am besten auf Stövchen mit Sieb verräuchern.

Viel Vergnügen mit dem Duft und der Kraft des Frühlings.

Lärchenblüte, Lärche, Nadelbaum, Baum
Larix decidua, junge Lärchenzapfen und Knospe
Asperula odorata, Waldmeister
Lavendel, Natur, Pflanze, Blumen, Lila, Garten, Kräuter
Lavandula spec., Lavendel winterliche Samenstände

Karfreitag, 10. April 2020

IN EINEM VERLASSENEN ZIMMER
Fenster, bunte Blumenbeeten,
Eine Orgel spielt herein.
Schatten tanzen an Tapeten,
Wunderlich ein toller Reihn.

Lichterloh die Büsche wehen
Und ein Schwarm von Mücken schwingt,
Fern im Acker Sensen mähen
Und ein altes Wasser singt.

Wessen Atem kommt mich kosen?
Schwalben irre Zeichen ziehn.
Leise fließt im Grenzenlosen
Dort das goldne Waldland hin.

Flammen flackern in den Beeten.
Wirr verzückt der tolle Reihn
An den gelblichen Tapeten.
Jemand schaut zur Tür herein.

Weihrauch duftet süß und Birne
Und es dämmern Glas und Truh.
Langsam beugt die heiße Stirne
Sich den weißen Sternen zu. (Georg Trakl)


6. April 2020

Und da der Atem der Blüten
in der Luft süßer duftet als in der Hand,
ist es, um in diesen Genuß zu kommen,
wichtig, die Pflanzen zu kennen,
die ihren Wohlgeruch
am besten in der Luft entfalten.

Bacon, Francis (1561-1626)